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Kapitalwertmethode

Dynamisches → Investitionsrechenverfahren zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einer → Investition bzw. im Rahmen einer Investitionsentscheidung zur Beurteilung von Investitionsalternativen. Wie alle dynamischen Verfahren werden hier künftige Zahlungen im Wege der Finanzmathematik, hier der Abzinsung, auf einen heutigen Investitionszeitpunkt bezogen bzw. verrechnet.

Die Abzinsungsformel samt Beispiel findet sich in der Abbildung zu den finanzmathematischen Formeln (→ Finanzmathematik). Aus dem hier genannten Beispiel einer Anfangsinvestition von 4000 € und Ein- und Auszahlungen der folgenden drei Jahre wurde der Kapitalwert durch Abzinsung der künftigen Zahlungen mit dem Kalkulationszinsfuß von 10 % errechnet. Der Kapitalwert wird mit C0 abgekürzt und errechnet sich wie folgt:

Kapitalwertmethode-Berechnung
Abb. K-3: Kapitalwertmethode-Berechnung

Durch die Abzinsung der Zahlung wird die so genannte Zeitpräferenz des Geldes, d. h. die Tatsache berücksichtigt, dass spätere Einzahlungen bzw. Auszahlungen gegenüber heutigen Ein- und Auszahlungen angesichts des Geldwertverlusts (→ Inflation) anders zu behandeln sind. Vor der Anwendung der Rechenmethode ist zu klären, ob die Zahlungen am Anfang oder Ende der Periode anfallen, bzw. zum gleichen oder anderen Zinssatz als dem Kalkulationszinsfuß angelegt bzw. aufgenommen werden.

Auch eine unterjährige Verzinsung kann durch die entsprechende Modifikation der Abzinsungsformel (→ Finanzmathematik) berücksichtigt werden. Eine Investition gilt grundsätzlich dann als vorteilhaft, wenn sie als einzelne Investition einen Kapitalwert größer Null aufweist bzw. bei Investitionsalternativen den höchsten Kapitalwert unter den Bedingung größer Null aufweist (s. Beispielrechnung in Abbildung K-3).

Der Kapitalwert kann auch als so genannter Grenzpreis einer Investitionsmöglichkeit aufgefasst werden: Er ist der Betrag, den man maximal für eine Investition ausgeben kann, ohne finanziell schlechter als bei Verzicht auf die Investition zu stehen.