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Anleihe

Auch als Bond, Schuldverschreibung, Obligation bezeichnetes → Wertpapier, das die Schuld im Rahmen der Kredit- bzw. → Fremdfinanzierung verbrieft. Die Anleihe lautet über den Gesamtbetrag des Kredits und wird in so genannten Teilschuldverschreibungen gehandelt. Der Käufer bzw. Gläubiger einer Anleihe erwirbt das Recht auf Rückzahlung und Verzinsung während der mittel- bis langfristigen Laufzeit. Anleihen haben in der Praxis Laufzeiten zwischen 5 und 30 Jahren.

Insbesondere die Bundesschuldverschreibungen werden als Langläufer platziert. Bezüglich der Tilgungs- und Zinszahlung, so genannter Umtauschrechte und Kündigungsrechte sowie der Emittenten lassen sich zahlreiche Varianten von Anleihen mit vielfältigen Varianten an Anleiheausstattungen unterscheiden. Bezüglich der Emittenten lassen sich Anleihen der öffentlichen Hand (z. B. Bundesschatzbrief, → Kommunalobligation oder → Pfandbrief) von Bankschuldverschreibungen, insbesondere von Spezialkreditinstituten (z. B. → Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), → Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH (AKA), Industriekreditbank AG) unterscheiden.

Auch private Banken begeben Schuldverschreibungen, wobei die Hypothekenbanken hier den größten Marktanteil einnehmen. Anleihen von emissionsfähigen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen werden zusammengefasst unter dem Begriff der Industrieschuldverschreibung bzw. → Industrieobligation. Bezüglich der Anleiheausstattungen lassen sich verschiedene Tilgungs-, Kündigungs-, Besicherungs- und Verzinsungsmodalitäten kombinieren. Bezüglich der Tilgung kann eine Gesamttilgung am Ende der Laufzeit oder eine Ratentilgung mit oder ohne tilgungsfreie Jahre bzw. in unterschiedlich hohen oder gleich hohen Raten (→ Annuität) vereinbart werden.

Die Tilgung kann von Seiten des Schuldners in bestimmten Tranchen, durch gleichmäßigen Rückkauf oder durch Auslosung bestimmter zurückzukaufender Stückzahlen vereinbart sein. Bezüglich der Verzinsung lassen sich die meisten Varianten unterscheiden. So lassen sich zunächst festverzinsliche von variabel verzinslichen Schuldverschreibungen unterscheiden. Bei einer variabel verzinslichen Anleihe spricht man von einem Floater → Floating Rate Note (FRN). Werden die Zinsen erst am Ende der Laufzeit erbracht, so handelt es sich um einen → Zero Bond. Die Zinssätze lassen sich außerdem an so genannte Referenzzinssätze (z. B. → London Interbank Offered Rate (LIBOR) oder → Euro Interbank Offered Rate (EURIBOR)) ankoppeln oder mit so genannten Zinsobergrenzen (→ Cap), Zinsuntergrenzen (→ Floor) bzw. einer Kombination aus beidem (→ Collar) vereinbaren.

Schuldverschreibungen, die Gläubiger und Anteilsrechte kombinieren, können als → Wandelschuldverschreibung oder → Optionsschuldverschreibung ausgegeben werden. Anleihen von Emittenten mit schlechter Bonität werden als → High Yield-Anleihen bezeichnet.