Statisches → Investitionsrechenverfahren, bei dem zwei oder mehrere Investitionsalternativen im Rahmen einer Investitionsentscheidung hinsichtlich ihrer Vorteilhaftigkeit bezüglich der → Rentabilität beurteilt werden. Abhängig davon, wie die → Investition finanziert wurde (Eigenkapital und/oder Fremdkapital), kann eine Eigenkapitalrendite oder Gesamtkapitalrendite errechnet werden.
Dabei sagt das absolute Ergebnis der Rendite noch wenig über die Vorteilhaftigkeit der Investition aus, sondern dieses muss mit einer vergleichbaren Investition, z. B. auf dem → Finanzmarkt, verglichen werden. Eine entsprechende Rechnung findet sich in Abbildung R-11. Die Daten basieren auf den bei der → Kostenvergleichsrechnung und → Gewinnvergleichsrechnung abgebildeten Beispielen.
Wie aus dem Fall zu ersehen ist, ist nicht nur Maschine B gegenüber Maschine A hinsichtlich der Eigen- und Gesamtkapitalrendite vorteilhafter, sondern voraussichtlich auch gegenüber alternativen Anlagen auf dem → Geldmarkt oder → Kapitalmarkt als vorteilhaft zu bezeichnen. Kritisch ist bei dieser Methode anzumerken, dass die Rentabilitätsrechnung nicht nur bezüglich der exakten Prognose von Umsätzen, sondern insbesondere der Ermittlung kalkulatorischer Kosten zahlreiche Unsicherheiten aufweisen kann, die sich signifikant auf das Renditeergebnis auswirken können.
So ist z. B. bei einer Erhöhung des kalkulatorischen Zinssatzes automatisch über höhere Kosten eine Gewinnschmälerung möglich. Aus dem Beispiel wird zudem deutlich, dass die Eigenkapitalrendite trotz eines relativ gleichhohen Anteils an Fremdkapital stets höher ist als die Gesamtkapitalrendite. Dieser → Leverage-Effekt ist bei der Beurteilung von Investitionsalternativen zu beachten.
BEISPIEL:
Der geschätzte Periodengewinn belaufe sich auf 40.000 € und der Kapitaleinsatz für die Investition auf 800.000 €. Die Rentabilität beträgt demnach: (40.000/250.000) × 100 = 16 %.
Maschine A | Maschine B | |
Anschaffungs- oder Her- stellungskosten | 90.000 | 100.000 |
Eigenkapitaleinsatz EK | 45.000 | 50.000 |
Fremdkapitaleinsatz FK | 45.000 | 50.000 |
Nutzungsdauer | 10 Jahre | 10 Jahre |
Auslastung pro Jahr (x) | 10.000 Stück | 15.000 Stück |
Erlöse pro Stück | 4,– € | 3,50 € |
Erlös bei Vollauslastung (E) | 40.000 | 52.500 |
– variable Betriebskosten (kv) | 15.000 (1,50/Stück) | 20.000 (1,33/Stück) |
– kalkulatorische Fixkosten KF | 13.500 | 15.000 |
10 % auf Fremdkapitaleinsatz (FKZ) | 4.500 | 5.000 |
kalk. lineare Abschreibung | 9.000 | 10.000 |
Gesamtkosten | 28.500 | 35.000 |
Gewinn (K–E) | 11.500 | 17.500 |
Gewinn pro Stück | 1,15 | 1,16 |
Eigenkapitalrendite G × 100/EK | 25,55 % | 35 % |
Gesamtkapitalrendite (G + FKZ) × 100/GK | 17,77 % | 22,50 % |
Abb. R-11: Beispiel einer Rentabilitätsvergleichsrechnung
Der Vorteil ist darin zu sehen, dass unterschiedlich hohe Kapitaleinsätze berücksichtigt werden können. Darüber hinaus wird eine grobe Vergleichsmöglichkeit mit Kapitalmarktzinsen geboten. Weil das Verfahren aber keine finanzmathematische Fundierung (→ Finanzmathematik) aufweist, Zinsen und Zinseszinsen also unberücksichtigt bleiben, sollte ein dynamisches Investitionsrechenverfahren wie die → Kapitalwertmethode immer ergänzend herangezogen werden.
Dennoch erfreut sich die Rentabilitätsmethode aufgrund ihres methodisch einfachen Aufbaus in der Praxis großer Beliebtheit und wird häufig zur Beurteilung von Erweiterungsinvestitionen eingesetzt.