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Vergesst Networking – oder macht es richtig! …sonst sind 90 % der Kontakte für den Müll

Martina Haas
Inhaltsverzeichnis

Sehen Sie das auch so? Es läuft etwas schief – höchstwahrscheinlich auch bei Ihnen. Unprofessionelles Networking kostet viel Zeit und Geld. Es bringt Sie um den Erfolg, der mit guten Beziehungen erreichbar wäre. Ich weise Ihnen den Weg aus diesem Desaster. Wer glaubt, er hätte kein Netzwerk, es sei zu klein oder bräuchte einen Frühjahrsputz, bekommt Impulse, um strategisch und damit zielführender als zuvor zu netzwerken und sich von Ballast zu trennen.

Selbst wer sich verkannt fühlt, ist gut aufgehoben: Ich spreche Networking-Facetten an, die viele nicht auf dem Schirm haben u. a. den Schatz zu heben, der in den brachliegenden Kontakten im direkten Studien- oder Arbeitsumfeld steckt. Ich öffne meine Schatzkiste, damit Sie rasch dahin kommen, wo es wirklich spannend ist.

Networking – Zeitfresser oder Abkürzung zum Erfolg?

Wie viel Zeit verlieren Sie auf langweiligen Events oder im Web? Wie viele Visitenkarten sollten Sie wegwerfen oder Kontakte löschen, weil Sie sich an die Person nicht mehr erinnern? Wie oft denken Sie: »Wieder so eine blöde Anfrage, die nur auf Akquise aus ist«? Gewiss haben auch Sie zu viele Kontakte, die Sie weder jetzt noch künftig voranbringen. Ab in einen Archivordner, auch wenn löschen konsequenter wäre. Kümmern Sie sich stattdessen um die 10 % an vorhandenen wertvollen Perlen und die großartigen Optionen, die Sie bisher übersehen haben, und vergolden Sie
diese.

Bitte keine Ausreden – insbesondere nicht die, keine Zeit zu haben. Überall ist der Arbeitsdruck groß, doch die erfolgreichen Volks- und Betriebswirte mit den spannendsten Aufgaben bekommen das auch hin. Es ist alles eine Frage der Prioritäten, des Wollens und der Strategie. 

Networking – eine mittelfristige Investition mit Return on Investment

Seit Jahren beschäftigte ich mich als Autorin, Vortragsrednerin und Strategieberaterin mit Networking. Eine geschäftstüchtige Bekannte meiner Mutter sprach ständig über »Vitamin B« und wie wichtig Beziehungen seien. Als 2007 mein erstes Netzworkingbuch erschien, dachte ich, das Thema erledigt sich bald, weil jeder erkennt, wie wichtig Netzwerke sind. Der Social-Media-Hype belebte diese Hoffnung später. Doch wenig änderte sich, bis auf eines: Mittlerweile führe ich Menschen »back to the roots« und zeige den Nutzen auf, mehr offline zu netzwerken und weniger unreflektiertes Social-Media-Hopping zu betreiben.


Netzwerke erschließen Zugang zu wertvollen Informationen, Hintergrundwissen, Weiterempfehlung und sonstiger Unterstützung. Sie brauchen das, um Ihr Studium oder Ihren Job bestmöglich zu machen und sich neue Kreise zu erschließen. Netzwerke transportieren Ihre Kompetenz. Was ist besser, als von renommierten Menschen
empfohlen zu werden? Damit diese das gerne tun, sollten Sie die Beziehung pflegen und sich revanchieren, besser noch in Vorleistung gehen. Wer nur auftaucht, wenn er etwas braucht, gilt schnell als Schmarotzer. Nachhaltiges Networking basiert auf Geben und Nehmen, das miteinander im Einklang steht.

Networking ist mehr als »nice to have«

Networkingkompetenz ist ein essenzielles Soft Skill und überdies eine unterschätzte Führungskompetenz, denn Networking ist wesentlicher Bestandteil des Jobs, ob Sie nun in einem Unternehmen, Forschungsinstitut oder bei einem Wirtschaftsmagazin tätig oder selbstständig sind.

Vernetztes Denken und kontinuierliches Netzwerken ist kein Tool, sondern eine Frage des Mindsets, der Haltung. Wer Networking verinnerlicht hat, der tut es automatisch. Mein früherer Freiburger Chef, Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, war in der Region super vernetzt. Doch er sorgte mit seinen Vorträgen und Publikationen zu Betriebsaufspaltung und Umwandlung für bundesweite Bekanntheit – lange vor dem Web als Reichweitenverstärker. So
kam er an lukrative Mandate und die weniger aktiven Kollegen profitierten in seinem Windschatten von seiner Sogwirkung.

Erfolgstool: Mehr reden, weniger schreiben

Viele tun sich unabhängig vom Alter schwer mit der Face-to-Face-Kommunikation. Es schreckt sie, sofort antworten und womöglich unangenehme Reaktionen aushalten zu müssen. Online können wir uns besser verstecken. Von Angesicht zu Angesicht zu agieren, verlangt von schüchternen oder introvertierten Menschen Mut. Doch der wird mit besseren und schnelleren Ergebnisse belohnt als beim Hin und Her von WhatsApp-Nachrichten oder Direct Messages bei Facebook, Twitter, Instagram und LinkedIn. Vor allem sind sie oft völlig anders. Wer gar nicht kommuniziert, hat ohnehin schon verloren.

So funktioniert erfolgreiches Networking – ein Crashkurs in 7 Schritten

Es gibt 7 Schritte zu starken Beziehungen.
Crashkurs heißt nicht, dass Sie alles sofort können.
Sie verstehen jedoch das Prinzip sofort.

Los geht’s zum Erfolgsrezept für Neulinge und für Profis

Schritt 1_Definition der Ziele
Wer kein Ziel definiert, springt vom Stock zum Stöckchen, macht viele interessante Erfahrungen, kommt jedoch nicht oder sehr spät da an, wohin ihn sein Talent gepaart mit Fleiß führen kann.


Schritt 2_Networking-Doppelstrategie
Über Netzwerke strategisch Informationen, Zuspruch und Unterstützung zu suchen, darf nicht ausschließen, auch spontan alle Optionen zum Netzwerken zu nutzen, denn sonst vergeben
wir wertvolle Chancen. Sie sollten auch ansonsten eine Doppelstrategie fahren und sich off- und online gut vernetzen.


Schritt 3_Gute Vorbereitung
Ich staune ständig, wie viele weder sich noch ihr Anliegen prägnant vorstellen können. Haben Sie stets ihren Elevator Pitch parat und aktuell.


Schritt 4_Kontakte knüpfen
Gehen Sie auf andere zu – intern und extern. Erwarten Sie nicht, dass andere auf Sie zugehen. Erschließen Sie sich hochkarätige Kontakte in Ihrem Studien- oder Arbeitsumfeld.

Schritt 5_Kontakte erfolgreich nutzen
Gehen Sie in Vorleistung, indem Sie anderen helfen. Das veranlasst diese oder Dritte, Ihre Anliegen zu unterstützen. Höflich um Rat bitten, geht immer. Liefern Sie in den Social-Media-Content, der
Ihre Kompetenz belegt.


Schritt 6_Kunst der Kontaktpflege
Networking lebt von der Interaktion und regelmäßigen Begegnungen – off- oder online. Nur das baut Vertrauen auf.


Schritt 7_Evaluierung und Feinjustierung
Checken Sie Ihr Netzwerk regelmäßig auf Flops, Tops und was an interessanten Kontakten fehlt.

 

Zuletzt noch ein Rat: Bauen Sie als angehender Experte, Teamleiter oder Chefvolkswirt rasch breite interne Netzwerke auf, sehen Sie nicht nur nach außen. Und bitte sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter gut vernetzt sind.
Sie selbst werden davon sehr profitieren.

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