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Methodenstreit

In der → Betriebswirtschaftslehre der Streit zwischen verschiedenen Wissenschaftlern um den Erkenntnis- und Erfahrungsgegenstand (→ Wissenschaftstheorie).

Erster Streit i. R. der BWL zwischen Moritz Weyermann, Hans Schönitz und Eugen Schmalenbach. Weyermann und Schönitz wollten eine Lehre von kapitalistischen Privatunternehmen als Bestandteil der Nationalökonomie konzipieren, während Schmalenbach die BWL als rein technologisch orientierte Kunstlehre ansah, die lediglich Handwerkszeug bzw. Führungsinstrumente für Kaufleute vermitteln solle.

Zweiter Methodenstreit zwischen Wilhelm Rieger und Eugen Schmalenbach. Während Rieger die Orientierung an der → Rentabilität propagierte, ging es Schmalenbach vor allem um den optimalen technischen Ablauf im Produktionsprozess, der in den dritten Methodenstreit mündete. Hier wurde das Werk Gutenbergs (Kombinationsprozess der → Produktionsfaktoren (nach Gutenberg)) angegriffen, insbesondere die Geltung des Ertragsgesetzes und der aufgestellten Produktionsfunktionen wurde kritisiert.

Gutenbergs Schwerpunktsetzung bei der Produktivität stand im Gegensatz zu Riegers Rentabilität oder Schmalenbachs Wirtschaftlichkeitsüberlegungen. Seit den siebziger Jahren insbesondere Streitigkeiten um die Erweiterung des Erfahrungsgegenstandes (z. B. um öffentliche Unternehmen) sowie die Erweiterung des Erkenntnisgegenstandes (z. B. Erweiterung um ökologische und soziale Aspekte).

Die Verbindung der Methodenstreite mit den jeweiligen → Ansätzen der Betriebswirtschaftslehre ist zu beachten.