Verkauf ein und desselben Produktes an verschiedene Käufergruppen zu unterschiedlichen Preisen. Eine Preisdifferenzierung kann grundsätzlich nach Personengruppen (z. B. Schüler/Erwachsene), nach Einkaufsmengen, nach Verwendungszweck (z. B. Mineralöl zum Heizen und als Dieselkraftstoff), in räumlicher Hinsicht (Inlands-/Auslandsmarkt) und in zeitlicher Hinsicht (Vor- und Hauptsaison) erfolgen.
In der Theorie der Preisdifferenzierung lassen sich zwei Formen unterscheiden:
Bei der vertikalen Preisdifferenzierung liegen unterschiedliche, voneinander unabhängige Teilmärkte mit unterschiedlicher → Preis-Absatz-Funktion vor. Sinn der Preisdifferenzierung ist es hier, für jeden Teilmarkt den optimalen, d. h. gewinnmaximalen Preis zu fordern.
Bei der horizontalen Preisdifferenzierung wird von einer Preis-Absatz-Funktion für den Gesamtmarkt ausgegangen. Zum Beispiel durch eine Preissenkung im Zeitablauf werden unterschiedliche Käuferschichten nacheinander angesprochen, d. h. die Käuferschichten, die bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen, werden zuerst angesprochen, danach die nächste Käuferschicht usw. (Abbildung P-9). Man spricht von einer Abschöpfungspreisstrategie (Skimming Pricing).
Demgegenüber wird bei erstrebter Marktdurchdringung zuerst ein niedriger Preis angesetzt, um schnell den Massenmarkt zu erschließen und mit steigender Akzeptanz der Käufer für das Produkt wird der Preis erhöht. Es wird eine so genannte Penetrationspreisstrategie (Penetration Pricing) verfolgt.
Gegenüber einer undifferenzierten Preissetzung, z. B. in Höhe von 5 Geldeinheiten, steigt der Umsatz (p × x) von der Fläche OCDE auf die Summe der Teilflächen pro Käuferschicht. Unterstellt man konstante Kosten, so steigt dementsprechend auch der Gewinn.
Problematisch hierbei ist, dass Kunden, die zu einem höheren Preis gekauft haben, verärgert werden. Aus diesem Grund ist meist eine zusätzliche → Produktdifferenzierung notwendig, die aber wiederum zu höheren Kosten führt.