Aufgrund der beiden politisch-gesellschaftlichen Denkströmungen des Liberalismus einerseits und des Sozialismus andererseits (→ Wirtschaftsordnung) lassen sich die beiden grundlegenden Wirtschaftssysteme der Marktwirtschaft einerseits und der Zentralverwaltungswirtschaft andererseits ableiten.
In einer zentral gelenkten Wirtschaft werden die wirtschaftlichen Aktivitäten in einem genau festgelegten Abstimmungsverfahren zwischen verschiedenen Institutionen, z. B. von Ministerien, letztlich von einer zentralen Behörde geplant und gelenkt. Die Erstellung und Verteilung von Gütern erfolgt damit stets mit Hilfe von Plänen.
Im Gegensatz dazu beruhen die Aktivitäten in einer Marktwirtschaft auf individuellen (dezentralen) Wirtschaftsplänen von Haushalten und Unternehmen. Die Gütererstellung und -verteilung erfolgt mittels des Marktes, d. h. über den Preismechanismus.
Kennzeichen | Wirtschaftsordnungen | |
Marktwirtschaft | zentral gelenkte Wirtschaft | |
1. Politische Grundlage | Liberalismus | Sozialismus |
2. Produktionsentscheidung | dezentral | zentral |
3. Koordination des Wirtschaftens | Markt | Wirtschaftsplan |
4. Motivation der Wirtschaftssubjekte | Gewinn | Prämie |
5. Eigentum an Produktionsmitteln | Privateigentum | Staatseigentum |
Abb. W-9: Kennzeichnung der verschiedenen Wirtschaftssysteme